Banff 35J Douglas Laing OMC, 1966/2001, 192 Flaschen, 46,4%:
Ursprünglicher Kaufpreis: | ca. 140€ |
Derzeitiger Wert: | ca. 180€ |
Bewertung (Verkostungsdatum): | 88 Punkte (30.11.2007 - Silas Olymp der Qualität) |
Nase: Spannend, aber äußerst schwer einzuordnen, was aber in diesem Fall großteils für die außergewöhnliche Komplexität spricht. Nichtsdestotrotz wirkt der Geruch künstlich; das liegt nicht etwa daran, dass er irgendwie stark nach Kreide und Kalk riecht, sondern an seinen, wie aufgesetzt wirkenden, süßlichen und fruchtigen Noten, wie Stachel- und Heidelbeere. Später vermeint man auf einem nadelbedeckten Waldweg zu wandern und lässt dabei die Einflüsse von Salz und Gewürzen, wie Kümmel und Anis auf sich wirken. Schließlich begegnet man zart im Hintergrund Toffee und dunkler Schokolade.
Geschmacklich zeigt er ein durchaus konträres Bild: Vor allem muss die zuvor beschriebene künstlich wirkende Süße weichen und einem Ausbruch an kräftigen, moorigen, salzigen, extrem würzigen Noten Platz machen. Müsste man den Geschmack als Bild malen, es wäre ein dichter Mischwald, bei dem süßliche (nun nicht mehr künstlich) Aromen die Lichtstrahlen darstellen, die vereinzelt durch die Blätter dringen.
Der Abgang ist ausgesprochen lange; zunehmende immer trockener und brackiger mit Assoziationen nach einer Moor- und Schlammpackung und wild wachsendem Getreide; süßliche Nuancen finden sich so gut wie gar keine mehr.