Geschichte:
Bei Whisky denkt jeder sofort an Schottland. Kein Wunder, schließlich wird das Getränk dort seit Jahrhunderten destilliert. Vermutlich waren es irische Mönche, die die Kunst der Destillation aus Sorent in Italien, dem damaligen kulturellen Zentrum Europas mitgebracht, und auf ihren Missionsreisen auch in Schottland verbreitet haben. Erstmals wurde 1494 in den Unterlagen der damaligen Steuerbehörde festgehalten, dass Zutaten für ein alkoholisches Getränk gekauft wurden.
John Cor, ein Möch aus der Nähe des heutigen St. Andrews, kaufte Malz, um daraus ein "acquavitae" (lat. für Lebenswasser) zu brennen, vermutlich einen Vorgänger des heutigen Whiskys.
Obwohl der Steuerbeamte "acquavitae" notierte, hatten die Schotten und Iren ihr eigenes gälisches Wort für das Lebenswasser: "usquebaugh" oder "uisge beatha". Bei den Engländern, der gälischen Sprache unkundig, führte der Klang dieser gälischen Bezeichnung später zur Schreibweise "Whisky".
Zunächst wurden wie beispielsweise beim Gin die schottischen Whiskys mit Kräutern und Gewürzen abgeschmeckt. Es dauerte bis ins 18. Jahrhundert, ehe zwischen naturbelassenen Bränden und solchen mit Gewürzzusätzen unterschieden wurde. Die heutigen Scotch Whiskys enthalten keine zusätzlichen Geschmacksstoffe.
Seit 1643 wurde Whisky in Irland offiziell besteuert und 1644 erhob das schottische Parlament eine Steuer auf die Herstellung von Whisky. Da niemand die Steuer abführte wurde Whisky schließlich verboten; die Herstellung in illegalen Schwarzbrennerein war die Regel. Fast 200 Jahre lang kam es zu teilweise blutigen Auseinandersetzungen zwischen den staatlichen Steuereintreibern und den Schmugglern.
1823 wurde ein neuer Act of Excise beschlossen, der das Brennen von Whisky gegen eine Gebühr von 10 Pfund plus einem festen Steuerbetrag pro Gallone Whisky gestattete. Durch das neue Recht lohnte sich endlich die legale Produktion von Whisky. Innerhalb von zehn Jahren verschwanden tausende illegale Brennereien in Schottland und Irland.
Heute gibt es mehr als 120 Destillerien in Schottland, einige davon sind allerdings geschlossen und teilweise abgerissen. Der seit den letzten 2 Jahrzehnten anhaltende Boom von Single Malt Whisky zeichnete sich aber dafür verantwortlich, dass das Destillerien-Sterben der jüngeren Vergangenheit nicht nur gestoppt ist, sondern sogar eine Trendwende eingeleitet scheint. Mehrere eingemottete Brennereien wurden wieder eröffnet und weitere sind in Planung. Die Anzahl dieser Brennereien hat sich über die vergangenen Jahrzehnte und Jahrhunderte insgesamt jedoch stark verringert.