Aufbau der Beschreibung:

Einer Kurzzusammenfassung der wichtigsten Destillerie-Daten folgen jeweils Beschreibungen von Abfüllungen mit der Angabe des ursprünglichen Kaufpreises, des derzeitigen Preises und einer Punktebewertung.

Derzeitiger Preis:

Es ist wichtig und interessant zu wissen, wie ein Whisky schmeckt und man kann den ein oder anderen potentiellen Kandidaten für einen zukünftigen Kauf bereits beim Lesen entdecken, aber nicht selten wird neben der Erhältlichkeit gerade auch der Preis einen nicht unbedeutenden Entscheidungsfaktor darstellen, weswegen der „derzeitige Preis“ mit in die Beschreibung aufgenommen worden ist.
Dieser Preis bezieht sich auf den durchschnittlichen Marktwert der Flasche bei eBay im Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Buches (Sommer 2007). Gerade bei besonderen Flaschen, limitierten Auflagen, Sonderabfüllungen oder älteren Abfüllungen gibt es aber einerseits nicht selten nur wenige Referenzwerte und zum anderen ziemlich große Preisschwankungen, weshalb dieser Preis nur als ungefährer Richtwert dienen kann. Zudem können Preise innerhalb nur weniger Monate z.B. nach Auslaufen einer Abfüllung rasant zulegen.
Bei Geschäften und insbesondere Raritätenhändlern wird meist viel mehr Geld verlangt, dafür gibt es aber auch Beratung und Sicherheit.

Die Punktevergabe:

Die beschriebenen Genüsse lassen sich naturgemäß nur sehr schwer messen und in ein Punkteschema übertragen. Zudem ist Geschmack naturgemäß etwas sehr subjektives. Deswegen gibt es viele Personen, die die Punktevergabe entschieden ablehnen und davon rein gar nichts halten. Zugegeben, man darf einen Whisky bestimmt nicht an einer bestimmten Punkteanzahl festmachen, zu viele Faktoren fließen in die Bewertung ein, als dass die Bewertung je 100% objektiv, transparent und nachvollziehbar wäre. Trotzdem bietet die Punktezahl einen guten Anhaltspunkt und kann sehr wohl eine recht klare Aussage über die Qualität der Abfüllung machen. Meine Punktevergabe ist nicht unumstößlich, aber sie soll als zusätzliches Kriterium die Beschreibung komplettieren. Aus der Beschreibung allen kann man nämlich nur sehr schwer auf die tatsächliche Qualität der Abfüllung schließen, deswegen soll sie als zusätzliche Richtschnur dienen.

Jede Verkostungsnotiz enthält eine Bewertung auf einer Skala von 50 bis 100. Sie ist an das Bewertungssystem von Wein angelehnt, welches vom Wein-Papst Robert M. Parker, jr. entwickelt wurde. Auch die „Whisky Bible“ von Jim Murray und das Buch „Malt Whisky“ von Michael Jackson orientieren sich an diesem Schema und so vergebe ich grundsätzlich nach ganz den gleichen Kriterien Punkte, um die Vergleichbarkeit halbwegs zu gewährleisten. Der einzige Unterschied ist, dass ich nicht bei „0“ anfange, sondern bei 50 – als Single Malt-Abfüllung mit einigen Jahren Reifezeit haben alle Whiskies eine gewisse Qualität und sind nie völlig ungenießbar - und eigentlich bei einer Bewertung von 95 Punkten das Maximum erreicht ist. Die 5 Extra-Punkte bis zum ultimativen 100er habe ich quasi noch als Reserve für zukünftige Abfüllungen; man weiß ja nie, schließlich trinke ich erst seit 10 Jahren Whisky und ich habe noch viele Jahrzehnte vor mir.
Es gibt keine strikte Einteilung oder einen festen Raster, was welche Punktezahl genau bedeutet, dafür ist die Aussagekraft der von mir vergebenen Punkte, wie gesagt, naturgemäß zu unpräzise, aber es gibt doch 3 Richtwerte, an denen man sich gut orientieren kann:
Whiskies unter 70 Punkten sind alles andere als aufregend und sind aus geschmacklicher Hinsicht eine Fehlinvestition. Einen Eckpfeiler stellt die 80 Punkte-Marke dar; jeder Whisky mit 80 oder mehr Punkten kann ohne wenn und aber als gut bezeichnet werden. Die letzte magische Grenze stellt die Punktezahl 90 dar. Jeder Whisky in der Nähe dieser Marke und insbesondere natürlich darüber ist ein absolutes Spitzenprodukt mit außergewöhnlichem Charakter und definitiv wert (nicht im Sinne von Preis-Leistung) zu kaufen.

Neben jeder Punkteanzahl findet sich ein Datum in Klammer; das ist der Tag, an dem ich den Whisky verkostet habe. Finden sich 2 verschiedene Datumsangaben, so habe ich den Whisky zu einem späteren Zeitpunkt nochmals nachverkostet und dann einer Gesamtbeurteilung unterzogen.